Photovoltaik-Anlage planen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger
Die eigene Solaranlage auf dem Dach – für viele Hausbesitzer ist das ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit, Klimaschutz und langfristiger Kostenersparnis. Doch wie geht man das Thema richtig an? Dieser Artikel bietet eine praxisnahe Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir hilft, deine Photovoltaik-Anlage erfolgreich zu planen und umzusetzen.
1. Stromverbrauch analysieren
Bevor du mit der Planung beginnst, solltest du deinen jährlichen Stromverbrauch kennen. Dieser steht auf deiner letzten Stromabrechnung und wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben.
- Ein typischer 4-Personen-Haushalt verbraucht ca. 4.000–5.000 kWh/Jahr.
- Überlege, ob du in Zukunft mehr Strom brauchst (z. B. durch E-Auto, Wärmepumpe, Homeoffice).
Ziel: Eine Anlage, die möglichst viel deines Eigenverbrauchs abdeckt.
2. Dach prüfen
Nicht jedes Dach ist ideal für eine PV-Anlage – aber viele sind geeignet!
- Ausrichtung: Süd ist optimal, aber auch Ost/West funktioniert gut.
- Neigung: 30–40° ist ideal, aber auch flache Dächer sind nutzbar.
- Verschattung: Bäume, Kamine oder Nachbarhäuser können den Ertrag mindern.
- Statik: Ein Statiker kann prüfen, ob dein Dach die Last trägt.
Tipp: Nutze Tools wie PVGIS oder Solarrechner, um erste Ertragsprognosen zu erhalten.
3. Komponenten wählen
Eine PV-Anlage besteht aus mehreren Bausteinen:
- Solarmodule: Monokristallin (höherer Wirkungsgrad) oder polykristallin (günstiger)
- Wechselrichter: Wandelt Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom
- Stromspeicher (optional): Erhöht den Eigenverbrauch, aber kostet extra
- Wallbox (optional): Für E-Auto-Besitzer sinnvoll
Lass dich beraten, welche Kombination zu deinem Verbrauchsprofil passt.
4. Angebote einholen & vergleichen
Jetzt wird’s konkret: Hole dir mindestens 3 Angebote von regionalen Solarteuren ein.
Achte auf:
- Preis pro kWp (Kilowattpeak)
- Qualität der Komponenten
- Garantien (Produkt & Leistung)
- Referenzen & Bewertungen
- Service nach der Installation
Tipp: Über Vergleichsportale kannst du oft mehrere tausend Euro sparen!
5. Anmeldung & Förderung
Bevor die Anlage ans Netz geht, sind einige Formalitäten nötig:
- Netzbetreiber: Anmeldung und ggf. Netzverträglichkeitsprüfung
- Marktstammdatenregister: Pflicht für alle Betreiber
- Förderungen: z. B. KfW-Kredite, regionale Zuschüsse, Steuererleichterungen
Informiere dich frühzeitig über aktuelle Förderprogramme!
6. Installation & Inbetriebnahme
Die Montage erfolgt meist innerhalb weniger Tage:
- Gerüst aufbauen
- Module montieren
- Verkabelung & Anschluss
- Inbetriebnahme durch Elektriker
- Zählerwechsel durch Netzbetreiber
Danach beginnt die Stromproduktion – und du wirst zum Eigenversorger!
7. Betrieb & Wartung
Eine PV-Anlage ist weitgehend wartungsfrei – aber ein paar Dinge solltest du im Blick behalten:
- Monitoring: Erträge regelmäßig prüfen (z. B. per App)
- Reinigung: Bei starker Verschmutzung (z. B. Pollen, Vogelkot)
- Versicherung: PV-Anlage in Wohngebäudeversicherung aufnehmen
FAQ & Community-Tipps
- Was kostet eine PV-Anlage? → ca. 1.200–1.800 €/kWp (ohne Speicher)
- Lohnt sich ein Speicher? → Nur bei hohem Eigenverbrauch oder steigenden Strompreisen
- Wie lange hält eine Anlage? → 25–30 Jahre und länger
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